Sonntag, 30. September 2012

Die Macht der negativen Gefühle

Heute habe ich mal mehrere Studien, die sich mit Depression, aber auch mit negativen Gefühlen beschäftigen. Ich selbst hatte ja lange Zeit meine Gefühle, vorallem die negativen, sehr unterdrückt. Nun muss man wissen, dass wer nicht abgrundtief hassen kann, auch den Gegenpol, wie Liebe und Leidschaften unterdrückt. Die Selbstkontrolle wirkt dort wie eine Handbremse und macht da auch keinen Unterschied bei positiv, wie negativ. Der Preis war, dass ich auch meine Leidenschaft verlor. Oder meine Lust auf Risiko. Ich habe das lange nicht begriffen und immer versucht die Gefühle zu kontrollieren. Dabei aber leider auch verlernt Gefühl in anderen zu lesen. Für mich waren Gefühle immer nur suspekt und oft auch kontraproduktiv. Nur das sind sie nicht, sondern machen die Welt erst zu einem lebenswerten Ort. Diese Lektion lernte ich erst in der Beziehung, bzw auch in der Therapie. Meine Gefühle machen mich zum Menschen. Alle Gefühle..

Aber nun kommen wir mal zu den Studien.
Eine Sache die ich selbst an mir schon beobachtet habe, hat die Universität von Michigan in eine Studie gepackt. Wenn man in einer Depression ist, kann man zwar klar die positiven, aber nur sehr schwer die negativen Gefühle unterscheiden.
Dafür haben sie 106 Freiwillige im Alter zwischen 18 und 40 Jahren mit einem Palm Pilot ausgestattet, der sie zu zufälligen Zeiten 56 mal am Tag dazu veranlaßte ihre derzeitigen Gefühle auf zu schreiben. Dabei kam heraus, dass die an Depression erkrankten, bei den negativen Gefühlen mehrere aufschrieben, während gesunde Menschen hier nur eins auf schrieben. Bei den positiven Gefühlen war das direkter und schrieben alle nur eins auf. 
Das ist auch dahin gehend interessant, dass eines der Merkmale einer Depression ist, dass man negatives Feedback als Selbstbestätigung sucht und man sich dann in einer negativen Feedbackschleife befindet. Hat man schwierigkeiten negative Gefühle zu zu ordenen, und damit weniger Möglichkeiten sie zu bekämpfen, kann man vieles als negatives Feedback wahrnehmen, auch wenn es real nicht so ist.
"Das Schuldgefühle-Wut-Trauer-Angst-Scham-Dilemma"
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/316222.html
und 
 "Negatives Feedback lässt Depressive weitere negative Rückmeldungen suchen"
http://www.zns-spektrum.com/Neuroscience2005-2/3Depression/ZNS_Depression_Negatives_Feedback_Neuroscience_Spektrum.htm 

Das aber negative Gefühle nicht nur destruktiv sind, sondern auch eine gute Komponente haben, kann man an der guten Form von Neid erkennen.
In dem Artikel von Spektrum werden mehrere Interessante Studien zum Thema Neid erwähnt.
 "Gefühle
Des einen Freud, des anderen …"
http://www.spektrum.de/alias/gefuehle/des-einen-freud-des-anderen/1165696 
Eine Studie, in dem zusammenhang, die Niederländisch von der Universität Tilburg fand ich interessant. Dort hat man die Gruppen geprimt. Dies schaffte man damit, dass man ihnen von einem besonders guten Kommilitonen erzählten, und sie dann dazu brachte gutartigen Neid, bösartigen Neid oder Bewunderung zu empfinden. 
Dann gab man ihnen Denksportaufgaben, die mit der eigentlichen nichts zu tun hatten, zum lösen. Und die mit dem gutartigen Neid lößten die Aufgaben viel besser als die ungeprimten, bzw die mit bösartigen Neid, oder Bewunderung. Sie haben sich unterbewusst das Ziel gesetzt ihm nach zu eifern und zu übertreffen.
Das ist faszinierend. Aber auch, dass wir nicht jeden dieser impulse folgen. Früh lernen wir die Selbstkontrolle, um nicht immer in einem emotionalen Rausch zu verfallen, bzw jeden emotionalen Impuls zu folgen. Und das ist auch wichtig, solange man es nicht übertreibt, sowie ich viele Jahre.. 


Das Depression und Übergewicht eine Korrelation darstellen, ist schon länger bekannt. Schon 2006 erschien die Studie "Wechselwirkung zwischen Adipositas und dem emotionalen Zustand"
hier
"Wie negative Gefühle zu Übergewicht führen können"
www.dr-mueck.de/Wissenschaftsinfos/Emotionen-Gefuehle-Uebergewicht.htm 
bzw
 "Negative Emotionen führen zu Übergewicht"
http://www.wissen-gesundheit.de/news.asp?wdid=435&wpid=6712&sid=0 

Bei depressiven Menschen, oder bei Opfer von Mobbing, kommt jeweils die Isolation und Antriebslosigkeit dazu, die den Effekt der negativen Emotionen nur noch mehr verstärkt.
Daher fand ich auch den Spruch von Sarrazin damals so "witzig" wo er ALGII-Empfänger Ernährungstipps gab, oder eine Korrelation von ALGII und Übergewicht zeigte. 
Das er dabei vergass, dass Arbeitslosigkeit mit am häufigsten zu Depressionen führt, und diese dann zu Übergewicht,  kann er natürlich nicht verstehen. Das würde zumindest Ansatzweise Soziales/Emotionales  Empfindungsvermögen bedeuten, was er nachweislich nicht hat.. 

Aber das wäre ein anderes Thema.
 

Samstag, 29. September 2012

Warum sollten wir zum Mars fliegen? Weil wir es können..

Meist wenn ich etwas zum Thema bemannte Marsflüge lese, schwingt immer so der Vorwurf des Sinnes mit. Das finde ich persönlich eher schreckend.
Muss alles immer an Geld bemessen werden, was wir tun?
Man wir haben da die Chance nicht nur einen Kontinent zu besiedeln, wie bei Amerika, sondern einen ganzen Planeten. Und dann hört man ernsthaft noch Zweifel nach einem Nutzen oder den Kosten? Hätte unsere Verfahren so gedacht, wäre Amerika, respektive die USA, nie entstanden, und damit die Wirtschaftsmacht auf dem Planeten. Einer unserer größten Probleme derzeit ist auch die Rohstoffknappheit. Es gibt einfach nicht genug auf dem Planeten. Warum dann nicht endlich die Rohstoffe im Weltraum erschließen?

Und aus dem ganzen Kontext ergibt sich auch die Antwort auf die Frage:
Sollte wir zum Mars fliegen? Ja natürlich.
Menschen überschreiten immer Grenzen. Das Taten wir als Jäger und Sammler, als Schiffsbauer. Wir eroberten uns die See, und erschlossen einen Kontinent nach dem Anderen, bis wir auf dem gesamten Planeten zu finden waren.
Grenzen überscheiten liegt uns in den Genen. Und nun heißt es eben nicht mehr Schiffsbauer, sondern Raumschiffbauer, und erschließen uns damit wieder neues Teretorium.
Vermutlich wird uns dabei die Kommerzielle Raumfahrt mehr helfen, als wir jetzt noch ahnen. Denn es werden diesmal wohl nicht Staaten sein, es sei den, dass es wieder einen Weltlauf zum Mars gibt, wie beim Mond, sondern Unternehmen.

Sei es nun der Weltraumtourismus, oder eben Firmen die im Weltraum nach Rohstoffen suchen, und diese erschließen werden. Firmen die Planeten kolloniesieren werden. Aber auch Forschungsunternehmen. Wir sind da erst am beginn der Reise. Der Weg wird manchmal auch mit Rückschritten und Fehlschlägen behaftet sein, aber schlußendlich werden wir auch die Grenze meistern.

Und warum? Weil wir es können..

Das ist eines meiner Lieblingsvideos zu dem Thema.
Inspiration ist auch das Thema des Artikels

Jede Generation braucht/baut seine Enterprise
"Ingenieur will in 20 Jahren das Raumschiff Enterprise startklar haben"

http://neuerdings.com/2012/05/14/build-the-enterprise-ingenieur-will-in-20-jahren-das-raumschiff-enterprise-startklar-haben/

Wir brauchen sie wieder.
Denn dann würde man nicht mehr die Frage stelle, ob wir es sollten, sondern endlich den Fokus auf die Realisierung legen..
Und da gehört der Fokus eigentlich hin..

Die Kunst des klaren Denkens - Motivationsverdrängung / motivation crowding

Hier mal wieder ein kleiner Apetitanreger.
Ziemlich zu Anfang, genauer ab Seite 21 ff, kommt man in dem Buch zur Motivation.
Genauer wie man mit Monetären Anreizen, die intrinsische Motivation verdrängt/zerstört.

Er führt dies an Hand von Beispielen an.
Er macht für seinen Freund ein Freudschaftsdienst und fährt die Sachen von Frankfurt nach Zürich. Dafür schickt ihm sein Freund einen Brief mit 50 Franken. Böser Fail.

Bei einer Umfrage zu einem Atommüllendlager in der Schweiz wurde einer Bürgerbefragung gemacht. Dort stimmt 50,8% für das Endlager. Bürgersinn/Gemeinschaftssinn waren da wohl die treibende Kraft.
Nun machte man die selbe Befragung und bot den Leute 5.000 Franken Kompensation. Da kollarbierte die Bereitschaft auf weniger als 26%. Es wurde als Bestechung aufgefasst, und drückte damit die Bereitschaft.

Krippen haben ja Öffnungszeiten. Eltern können diese aber nicht immer einhalten und so müssen die Erzieher warten, bis das letzte Kind abgeholt wird. Dies ist den Eltern zwar meist peinlich, aber geht halt nicht immer. Um diese Quote nun zu drücken und auch die Wartezeit zu kürzen, führten einige Kindergärten ein Bußgeldsystem ein. Nun ratet mal was passierte?
Richtig, die Quote erhöhte sich, und auch die Wartezeit. Denn anstelle das es den Eltern leid tat, dass sie mal zu spät ihr Kind abholten, wurde es zu einem: "Ich bezahl ja eh dafür!" Was die Motiviation den Sproß rechtzeitig aus dem Kindergarten zu holen, logischerweise zerstörte.

In dem Abschnitt rät er gerade Start-Up Unternehmen, auf monetäre Anreize zu verzichten, sondern die Firma mit einer Mission/Sinn zu füllen und einen Gemeinschaftssinn zu wecken. Dadurch motiviert man die Mitarbeiter mehr, und sie sind auch bereit Überstunden bzw. niedrigere Bezahlung in kauf zu nehmen.
Ich denke mal, dass man das auch mit einem entsprechenden Arbeitsklima und sozialeren Arbeitsumfeld fördern kann. Er zeigt hier klar auf, dass monetären Anreize nicht immer die beste Option sind, und entgegen der ökonomischen Thesen auch mal schnell ins leere laufen.

Bin gespannt wie es weiter geht.
Das Buch ist wirklich empfehleneswert. Und werde eine Entsprechende Reihe daraus machen.

Freitag, 28. September 2012

Das Erinnernde Ich - Warum das Geschlecht eine Rolle spielt

Menschen scheinen echt eine komplzierte Spezies zu sein.
Habt ihr geahnt, dass das Geschlecht auch bei der Erinnerung eine Rolle spielt?
Dies fanden kanadische Forscher heraus.
"Geschlechtsspezifische Erinnerungen"
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/314934.html
Die orginal Studie bei Sciencedirekt
"Sex differences in memory of emotional images: A behavioral and electrophysiological investigation"
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0167876012000098

Nun wußtet ihr ja schon, dass das erinnernde Ich etwas ziemlich anderes ist, zum erlebenden Ich. Schon dadurch ergeben sich Verzerrungen, oder sie helfen uns besser mit Trauma umzugehen, weil Erinnerungen verblassen.
 "Das Erinnernde Ich - Verzerrung der Rückschau"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/09/das-erinnerende-ich-verzerrung-der.html 
 "Das Erinnernde Ich - Trauma Warum vergessen auch ein Segen sein kann"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/09/das-erinnernde-ich-trauma-warum.html

Wenn es nun auch noch geschlechtsspezifische Unterschiede gibt, kommt man richtig ins grübeln. Kann ich mich auf mein Rückschau verlassen?
Bewertet ich das ganze, weil ich eine Frau bin zu optimistisch, und als Mann zu pessimistisch?
Ja und nein. Bislang ging man in der Wissenschaft davon aus, dass wir uns eh mehr das positive Gefühl, als negative/neutrale, merken. Nun zeigte sich eben, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede gibt. Also eine Präszisierung unserer Wissens über uns selbst. Und die meisten wird es nicht groß interessieren, und wenn sie es den behalten als "nice to know" abspeichern.

Wir sind halt eine komplexe und vielschichtige Spezies.
Auf soziale Interaktion getrimmt, mit eignen Normen und Ritualen ausgestattet.
Und mit eignen biologischen, aber auch psychologischen Technik ausgestattet, um den Alltag zu meistern. Emotionales Speichern wir eh weit besser ab, als reines Faktenwissen. Dies spricht übrigens auch gegen die These, dass wir ein rationales Wesen sind. Den wozu solten wir uns sonst Gefühle/Emotionen besser merken als Fakten? Schon das sollte uns zu denken geben, bezüglich unserer prioritäten im Alltag.

Schlaf hilft uns übrigens sehr beim Abspeichern von Informationen.
Hat leider bei traumatischen Erlebnisen seine nachteile
"Warum "drüber schlafen" nicht immer eine gute Idee ist"
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/314859.html
So das die alte Weisheit: "Schlaf mal eine Nacht drüber"
in solchen Fälle eher Kontraprouktiv ist.
Aber viel Schlafen sehr gut ist, wenn man die Erlebnise des Tages und das Wissen aus der Schule behalten will.

Generell gibt es hinweise, dass Tag/Nachtrythmus, und ausreichend Schlaf uns helfen psychisch Gesund zu bleiben, während Schlafmangel auch als Auslöser für solche Krankheiten eine Rolle spielen kann.
Überdenken wir mal unser Berufs/Arbeitsleben müßten wir zu dem Schluß kommen, dass man dieses 24h/7T. , wie wir sie gerade in der modernen Wirtschaft haben, dringend überdenken sollte und das Geschlechtsunspezifisch..

Psychologie - Kaufentscheidungen, Information und die Tür

Heute nehm ich mal drei Lustige Dinge auf´s Korn.
Also die Ü-Ei variante. 

Habt ihr euch eigentlich mal gefragt, wann und wie oft wir irgendwelche Apps nutzen? Brauchen wir das eigentlich? Vieles von dem, was uns angeboten wird, nuzen wir eigentlich selten bis garnicht. Geht man mal von nützlichen Funktionen wie Routenplaner, oder Onlinebanking aus, zieht das ab, merkt man schnell, dass wir eigentlich viel sinnloses Zeug kaufen. Aber es ist schön das neueste Spielzeug zu haben! Man kann damit so schön vor den Freunden angeben, und ist schnell ein Ausseiter, wenn man es nicht hat. Egal ob man es nun nutzt oder nicht.

"Having versus Consuming: Failure to Estimate Usage Frequency Makes Consumers Prefer Multi-Feature Products"
http://apps.olin.wustl.edu/workingpapers/pdf/2012-07-001.pdf

Bei physorg hat man das ganze dann so genannt.
 "Consumers place too much emphasis on features, not enough on functionality"
Latest and greatest technology: Consumers place too much emphasis on features, not enough on functionality

Read more at: http://phys.org/news/2012-09-latest-greatest-technology-consumers-emphasis.html#jCp
Latest and greatest technology: Consumers place too much emphasis on features, not enough on functionality

Read more at: http://phys.org/news/2012-09-latest-greatest-technology-consumers-emphasis.html#jCp
Latest and greatest technology: Consumers place too much emphasis on features, not enough on functionality

Read more at: http://phys.org/news/2012-09-latest-greatest-technology-consumers-emphasis.html#jCp
http://phys.org/news/2012-09-latest-greatest-technology-consumers-emphasis.html

Davon lebt die die Branche eigentlich super.
Immer wieder was neues, und der Komsument liebt das Neue.

Fehler als Produzent sollte man aber vermeiden.
Man sollte die Leute nicht mit Informationen zu kleistern.
Lasst die Leute in dem glauben, dass sie es verstehen.

the illusion of explanatory depth / Illusion der Erklärtiefe

Den in einer weiteren Studie fand man folgendes heraus.
"Too much information turns some consumers off"
http://www.futurity.org/society-culture/too-much-information-turns-some-consumers-off/

Hier kommen wir zu einem Paradox.
Rational wäre es, die Konsumeten alle Informationen zu geben.
Nur das stimmt eben nicht. Einerseits kann man sonst schnell das Gefühl haben, in Informationen zu ertrinken, anderseits glauben viele Leute bereits, dass sie alles wüßten. Zuviele Informationen erzeugen dann die Illusion nur noch. Sie ist eine der vielfältigen Sebstüberschätzungen.
Hinterfragt man dann ihr wissen, und es weißt Lücken auf, dann fühlen sie sich ertabt und das kratzt am Ego. Niemand will mit seinem Nichtwissen konfrontiert werden.
Dazu gab es auch schon andere Studie:
 "Missing the trees for the forest: A construal level account of the illusion of explanatory depth."
http://psycnet.apa.org/?&fa=main.doiLanding&doi=10.1037/a0020218

Aber bevor man irgendwas tut..stellt man im Kopf meist eine Liste auf.
Oder man hat gerade einen Gedanken, setzt sich in Bewegung und der Gedanke ist fort! Was wollte ich hier noch mal eigentlich?
Was mach ich hier?
Diese Fragen stellt man sich häufig.
Und meist hat man nur das Zimmer gewechselt, und eine Tür passiert.
Und das kann Folgen haben.

"Gedächtnis schwindet beim Gang durch eine Tür"
http://www.aponet.de/aktuelles/kurioses/2011-11-tuer-laesst-gedaechtnis-verblassen.html

Interessant oder?

Wenn ihr davon noch nicht genug habt, habe ich noch einen herrlichen Artikel für euch.
Weitere psychologische Phänomene kann man nämlich  hier nachlesen.
"Psychological Distance: 10 Fascinating Effects of a Simple Mind Hack"
http://www.spring.org.uk/2012/06/psychological-distance-10-fascinating-effects-of-a-simple-mind-hack.php
Werde zu diesen wohl auch noch einen o mehrere Artikel schreiben.
Den manches darin ist einfach zu cool.

Donnerstag, 27. September 2012

Frauenquote in der Wirtschaft - Argumente aus der psychologischen Sicht

Nach der Yale Studie und auch einigen anderen Studien zu dem Thema, wie der Studie der Washington University in St. Louis
"Women don’t advocate for other women in high-status work groups" 
http://news.wustl.edu/news/Pages/23798.aspx
bin ich mittlerweile mehr als skeptisch, was freiwillige Regeln, oder Objektivität bei den Karriechancen angeht. 
Es gibt derzeit zuviel Indizien dafür, dass wir Menschen, trotz aller Versuche es ohne eine feste Quote nicht schaffen, da etwas zu ändern. 
Dabei geben wir uns durchaus bewusst Mühe, aber unser Unterbewusstsein unterminimiert das ganze wieder. Ich hatte ja an hand mehrerer Artikel wie
"Die emotionale Maschine Mensch - Auch Personaler sind nur Menschen" 
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/09/die-emotionale-maschine-menschen-auch.html
oder
"Die emotionale Maschine Mensch - Von Personalern zu Professoren" 
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/09/die-emotionale-maschine-mensch-von.html 
bzw auch den letzten beiden Artikeln bzgl Asoziationen
hier
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/09/asoziationsmaschiene-mensch-bilder.html 
und hier
 http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/09/asoziationsmaschine-mensch-reden-wir.html
aufgezeigt, dass wir uns Unterbewusst von vielen Dingen leiten lassen.
Und das selbst Leute, die von sich glauben, dass sie Objektiv sind, es eben doch nicht sind. Da schleicht sich in der Regel die Illusion der Kompetenz ein.
Wir glauben vielleicht, dass wir objektiv handeln, tun es aber in den seltensten Fällen auch. 
Dazu beschreibt die Studie aus St. Louis, dass noch andere Faktoren eine Rolle spielen. Die Mischung aus den Studien zusammen genommen, kann man natürlich verdrängen und Ignorieren. Gerade weil wir ja denken, dass wir besser sind, als wir es sind. Nur der Realist in mir, ist da mittlerweile anderer Meinung.
So schwer mir als Liberaler es fällt, da mit Quoten zu argmeuntieren, brauchen wir Menschen wohl einen Schubs in die richtige Richtung.

zu einem ähnlichen Schluß kommen auch Verhaltensforscher zum Thema Gesundheit. In Science wurde die Artikelsammlung:
"Changing Human Behavior to Prevent Disease: The Importance of Targeting Automatic Processes"
http://www.sciencemag.org/content/337/6101/1492.abstract
kurz zusammen gefasst bei DPA und hier:
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12395834/64299/Tricks-fuehren-eher-als-Appelle-zu-gesundem-Lebensstil.html
und auf Spon
http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/verhaltensforschung-subtile-anreize-erleichtern-gesunden-lebenswandel-a-857158.html

Ist halt die Frage, machen wir das über eine Quote, oder wenden ebenfalls Subtile Anreize an, wie die Forscher bei der Gesundheit raten?
Anstelle über eine Quote, könnte man über Bilderlose/Namenslose Bewerbungen nachdenken, damit der zukünftige Arbeitgeber das über die Daten und nicht über Asoziationen filtern kann.
Damit wäre zwar nur der erste Schritt getan, da es dann immernoch zu einem Bewerbungsspräch kommen muss und da dann schon Faktoren wie Geschlecht, Aussehen, Geruch, Mimik/Gestik usw. usf. eine Rolle spielen. 

Wir Menschen nehmen auf die Art unsere Umgebung wahr und Sprüche wie: "Ich kann dich nicht riechen!" oder "Du raubst mir die Luft um Atmen!" Sind auch in der Hinsicht wörtlich zu nehmen. Sei nun Duft, Abstand, Haltung, Symetrie o. nicht, spielen beim ersten Kontakt mehr als nur eine Nebenrolle.
Aber das wäre wieder ein neuer Artikel.. 


Was denkt ihr?

Asoziationsmaschine Mensch - Reden wir mal über Sex

Unterbewusst dreht sich eigentlich alles nur um Sex. Machen wir uns da nichts vor.
Dafür jagen wir in der Karrieleiter hinauf und versuchen unseren Status zu verbessern. Den je höher der Status, desto wahrscheinlicher haben wir welchen.
Nur warum haben wir Sex?
Bei einer repräsentativen Umfragen zeigt sich folgendes Ergebnis:
http://www.psychologienews.de/?p=1066
65% oder 2/3 der Befragten gaben an, weil sie nähe spüren wollen
41% geben an, um begehrt zu werden (Frauen 48% Männer 34%)
10% für den Kinderwunsch
6% gaben an das sie sonst Angst hätten der Partner würde Fremdgehen

Wir sehen also, Sex ist eine sehr emotionale Sache.
Sie macht Spaß, und vorallem macht rchtiger Sex auch Gesund.

In dem Interview mit Uwe Hartmann bei Psychologie-Heute geht es vorallem um das Gefühl der Extase.
"Was ist Extase?"
http://www.psychologie-heute.de/home/interview/
beschreibt er den Zustand zwischen sich Fallen lassen können, und Kontrollwunsch.
Spricht aber auch über die gesundheitsfördernde Wirkung des Sex.

Wir Menschen sind übrigens auch beim Sex paradox.
Unser ganzes Streben nach Liebe, Glück und guten Sex, wofür wir ja auch alles im Beruf tun, führt in vielen Fällen dazu, dass die Lust auf Sex abnimmt. Viele Beziehung geraten dadurch in schieflage.
Alltagsfrust ist der Sexkiller Nummer 1.
"Frust im Schlafzimmer: Die Lust hat sich davongeschlichen"
http://www.badische-zeitung.de/liebe-familie/frust-im-schlafzimmer-die-lust-hat-sich-davongeschlichen


Aber nun mal zu unserer Asoziationsmaschine.
Die läuft da nämlich immer mit.
Interessant fand ich folgende Studie:
"Cross-Category Adaptation: Objects Produce Gender Adaptation in the Perception of Faces"
http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0046079

Kurz Zusammengefasst auf Medical Express
"Viewing gender-specific objects influences perception of gender identity"
http://medicalxpress.com/news/2012-09-viewing-gender-specific-perception-gender-identity.html

Dort hat man Menschen, Geschlechterspezifische Dinge, wie Highheels bei Frauen gezeigt und Ihnen dann Gesichter gezeigt. Sie sollten dann das Geschlecht eines Androgynie Gesichts identifizieren. Interessant war, dass sie dann meist das Gegenteil von der Visuellen Stimulation aus den Gesicht zogen. Sprich wenn man sie mit Highheels stimulierte, nahmen sie ein männliches Gesicht war, und umgedreht.
Als mögliche Antwort auf den Effekt fassten sie es so zusammen:
"This suggests two possible mechanisms:
(a) that perception of the gender associated with an object shares at least some brain areas with those responsible for gender perception of faces and
(b) adaptation to gender, which is a high-level concept, can modulate brain areas that are involved in facial gender perception through top-down processes."

 Übrigens..
The Beauty of Symmetry
Schon gewusst, dass wir Menschen symetrien bevorzugen?
In der Reihe Science of Sex Appeal wird das deutlich..
Dort wird auch erklärt, wie wir auf visuelle Reize reagieren, auf was wir beim anderen Geschlecht achten usw. 



PS:
gestern hatte ich ja über die Studie mit der Perspektive berichtet.
Seht euch mal die beiden Bilder da noch mal an und achtet mal auf Symetrien, bzw. wo keine sind..
"Asoziationsmaschiene Mensch - Bilder sagen mehr als tausend Worte"

http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/09/asoziationsmaschiene-mensch-bilder.html
mal sehen, wem was auffällt..
The first possibility they suggest is that common brain regions may be involved in identifying gender-associated objects and identifying the gender of androgynous faces, so the effect is akin to what occurs in the red screen-white screen example above. Alternately, the researchers suggest that a higher cognitive function of 'adapting to gender' may modulate the process of 'assigning gender', whether to an object or an androgynous face.

Read more at: http://medicalxpress.com/news/2012-09-viewing-gender-specific-perception-gender-identity.html#jCp
The first possibility they suggest is that common brain regions may be involved in identifying gender-associated objects and identifying the gender of androgynous faces, so the effect is akin to what occurs in the red screen-white screen example above. Alternately, the researchers suggest that a higher cognitive function of 'adapting to gender' may modulate the process of 'assigning gender', whether to an object or an androgynous face.

Read more at: http://medicalxpress.com/news/2012-09-viewing-gender-specific-perception-gender-identity.html#jCp
The first possibility they suggest is that common brain regions may be involved in identifying gender-associated objects and identifying the gender of androgynous faces, so the effect is akin to what occurs in the red screen-white screen example above. Alternately, the researchers suggest that a higher cognitive function of 'adapting to gender' may modulate the process of 'assigning gender', whether to an object or an androgynous face.

Read more at: http://medicalxpress.com/news/2012-09-viewing-gender-specific-perception-gender-identity.html#jCp
The first possibility they suggest is that common brain regions may be involved in identifying gender-associated objects and identifying the gender of androgynous faces, so the effect is akin to what occurs in the red screen-white screen example above. Alternately, the researchers suggest that a higher cognitive function of 'adapting to gender' may modulate the process of 'assigning gender', whether to an object or an androgynous face.

Read more at: http://medicalxpress.com/news/2012-09-viewing-gender-specific-perception-gender-identity.html#jCp
The first possibility they suggest is that common brain regions may be involved in identifying gender-associated objects and identifying the gender of androgynous faces, so the effect is akin to what occurs in the red screen-white screen example above. Alternately, the researchers suggest that a higher cognitive function of 'adapting to gender' may modulate the process of 'assigning gender', whether to an object or an androgynous face.

Read more at: http://medicalxpress.com/news/2012-09-viewing-gender-specific-perception-gender-identity.html#jCp
The first possibility they suggest is that common brain regions may be involved in identifying gender-associated objects and identifying the gender of androgynous faces, so the effect is akin to what occurs in the red screen-white screen example above. Alternately, the researchers suggest that a higher cognitive function of 'adapting to gender' may modulate the process of 'assigning gender', whether to an object or an androgynous face.

Read more at: http://medicalxpress.com/news/2012-09-viewing-gender-specific-perception-gender-identity.html#jCp
The first possibility they suggest is that common brain regions may be involved in identifying gender-associated objects and identifying the gender of androgynous faces, so the effect is akin to what occurs in the red screen-white screen example above. Alternately, the researchers suggest that a higher cognitive function of 'adapting to gender' may modulate the process of 'assigning gender', whether to an object or an androgynous face.

Read more at: http://medicalxpress.com/news/2012-09-viewing-gender-specific-perception-gender-identity.html#jCp

Mittwoch, 26. September 2012

Asoziationsmaschiene Mensch - Bilder sagen mehr als tausend Worte

Durch einen Artikel in Medicalexpress wurde ich auf eine Studie aufmerksam, die im Open Access Journal PLOS veröffentlich wurde.

"Perspective Distortion from Interpersonal Distance Is an Implicit Visual Cue for Social Judgments of Faces"
http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0045301

Wer diesen Blog schon länger kennt, weiß ja, dass ich schon einige Beiträge zu dem Thema hatte. In verschiedenen Studien wurde ja gezeigt, dass man Menschen aufgrund von Fotos unterschiedlich einschätzt. Dort laufen viele unbewusste Asoziationsketten, bzw sterotypische Prägung ab. Sei es nun ein Weinglas, eine Brille, die Haarfarbe, der Gesichtsausdruck (lächeln wirkt sympathischer, während Stirnrunzel ehr weniger attraktiv macht), das Geschlecht usw. usf.
Was ich an der Studie wiederum faszinierend finde, dass schon die Perspektive, einen gravierenden Einfluss hat.

Nahaufnahmen lassen uns weniger kompetent und weniger attraktiv erscheinen, als Bilder von uns, die uns aus einer gewissen Entfernung zeigen.
Ihr könnt den Selbstversuch mal auf der Seite von Medicalexpress machen.
"Study shows that the distance at which facial photos are taken influences perception"
http://medicalxpress.com/news/2012-09-distance-facial-photos-perception.html

Mich hat das ganze Selbst überrascht, als ich es tat.
Auch bei mir stellte ich fest, dass ich das Bild von weiten besser fand, während mir die Nahperspektive eher ängstigte.
Die Person rückte mir da für meinen Geschmack zu nah auf die Pelle. Und im Endeffekt stellte ich nur Fest, dass wenn mir ein Fremder, und sei es nur auf dem Bild zu nahe kommt, ich in Abwehrhaltung gehe.
Das das nicht untypisch ist, zeigt sich anhand mehrerer weiterer Studien.


In dem Blog hier
"Don’t stand so close to me in line."
http://www.relativelyinteresting.com/dont-stand-so-close-to-me-in-line/


bzw. hier
http://www.spring.org.uk/2007/06/dont-stand-so-close-to-me.php
beschrieben.

Ist die Frage, hat es mit diesem Gefühl zu tun, dass uns solche Bilder weniger kompentent, bzw weniger attraktive, sogar eher negativ stimmen?
Mensch, so sozial wir auch nicht, brauchen auch unseren Platz/Freiraum.
Und wir achten sehr darauf, wen wir in diesen hineinlassen.

Dennoch faszinierend, dass selbst solche minimalen Persepktivunterschiede, so einen emotionalen Einfluss auf uns haben.

Verlustaversion - Warum Veränderungen so schwierig sind

Bei meinem vorletzten Blogeintrag und auch auf Twitter entstand eine Diskussion, dass man als Politiker garnicht soviel Veränderungsspielraum hat.
In diesem Artikel:
"Von 2008 zu 2012 - Wo stehen wir in der Eurozone?"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/09/von-2008-zu-2012-wo-stehen-wir-in-der.html
hatte ich ja aufgezeigt wie weit wir mittlerweile gekommen sind, bzw.auch angemerkt das das langsame handeln wohl eher Krisenverschärfend war.

Als Politiker ist man da durchaus in einem ziemlichen Dillema.
Ich glaube schon das die Politiker ahnen, dass ihre langsame Krisenbekämpfung ehr Kontraproduktiv ist, aber der große Wurf mit großen Risiken behaftet wäre.
Auch spielen dabei Eigeninteressen eine Rolle.
Derzeit haben die Nationalstaaten sehr viele Kompetenzen, die bei der EU besser aufgehoben wären. Nur Kompetenzen gibt man ungern ab.
Da spielt die Verlustaversion eine große Rolle.

Nehmen wir mal das aktuelle Beispiel der europäischen Bankenaufsicht.
Derzeit haben wir mit BAFIN, sowie der Bundesbank  zwei Organe die die Banken und Finanzmarkt überwachen. Und das hat jeder Staat, der Teil der Eurozone ist.
Diese Leute würden natürlich Teilweise mit in die neue Kontrollinstanz übernommen, aber andere nicht. Hätte man das mit einem großen Wurf gemacht, hätte das natürlich widerstand bedeutet. So hatte man Zeit, dass sich die Leute dran gewöhnen, und kann einen langsamen Übergang schaffen. Und natürlich brauch sowas auch Zeit um aufzubauen.Der Gewöhnungseffekt.

Das Bedeutungsverlust weh tut, merkt man übrigens auch schön an der Bundesbank selbst. Seit es die EZB gibt, ist die Bundesbank nichts weiter, als eine Regionalstelle der Zentralbank, in dem Fall der EZB. Einen Teil warum Weidmann sich so quer stellt, könnte auch daher rühren, dass die Bundesbank eigentlich nichts mehr zu melden hat. Schon traurig für die Bank der Banken in Deutschland, dennen man noch in den 90igern den Bauchpinselte. Und die Bundesbank hatte Zeit sich an ihre neue Rolle zu gewöhnen und kommt dennoch damit nur bedingt klar, wie man sieht.

Aber Veränderungen tun uns generell weh.
Auch die Schwierigkeit bei der Umsetzung der Austeritätsprogramme liegen darin begründet. Interessant in dem Kontext, dass man als Staatschef kein Problem hat, dass die Anderen solch eine Veränderung an ihrem Volk durchführen müssen, aber man selbst davor zurück schreckt, dass bei sich um zusetzen. Derzeit haben die Südeuropäer die Arschkarte, nur zeigt mein letzter Artikel auch, dass sie es garnicht hätten müssen, wenn man damals schneller reagiert hätte.

Neben der Verlustaversion dürfte im Fall der Regierung Merkel auch etwas hinein kommen, dass auch mir nicht fremd ist. Was nicht in unsere Lieblingstheorie passt, vergessen wir ganz schnell, bzw ignorieren es. Darauf sind schon viele Fehlurteile zurück zu führen. Bestes Beispiel: "Wir haben schon soviel in ein Projekt gesteckt, da können wir es doch nicht einfach beenden, oder?"
Sei es eine Fusion, oder in dem Fall unliebsame Projekte wie Eurobonds, die nicht ins ideologische Korsett passen.
Das Eurobonds nichts anderes als Bundesanleihen für die EU sind, wird dabei ausgeblendet. Mit dem selben Recht könnte ich mich als Brandenburger zurücklehnen und sagen: "Warum soll ich für die Fehler der anderen Bundesländer haften, und Bundesanleihen akzeptieren?" Natürlich würde mich da jeder auslachen, aber vom Prinzip ist das in dem Fall nichts anderes, wie bei den Eurobonds auch.
Übrigens, ein zu kleiner, Ideologisch gefestigter Beraterstab, wie in Merkel hat, führt immer zu dieser Heuristik. Daher sollte man sich einen Beraterstab zulegen, der Vielschichtig und Kontrovers ist und man auf die Art solch einen Fehlschluß nicht begeht. Nun spielen in der Politik auch Koalitionszwänge eine Rolle.
Und wenn ich mir die Ideologen aus der FDP so ansehe, wundert es mich auch nicht mehr wirklich, warum wir bei dem ganzen so langsam sind.
Aber das wäre ein Thema für sich..

PS:
Eine neue Buchempfehlung:
gestern stolperte ich bei Recherchen über ein neues Buch.
"Die Kunst des klaren Denkens: 
52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen"
http://www.amazon.de/Die-Kunst-klaren-Denkens-Denkfehler/dp/3446426825
wurde in dem Artikel besprochen:
"klares Denken"
http://faszinationmensch.wordpress.com/2012/09/14/klares-denken/
Ich werde es mir heute noch bestellen, und dann wohl ebenso eine Rezension schreiben. Vieles von dem dürfte mich nach dem Buch von Kahnemann zwar bekannt vor kommen, aber es könnte noch neue Beispiele aufweisen.

Dienstag, 25. September 2012

Die emotionale Maschine Mensch - Von Personalern zu Professoren

Vor kurzem hatte ich mit dem Artikel
"Die emotionale Maschine Mensch - Auch Personaler sind nur Menschen"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/09/die-emotionale-maschine-menschen-auch.html
an Hand mehrerer Studie aufgezeigt, dass auch Personaler nur Menschen sind und Vorurteile, bzw. asoziationensketten folgen.
Sei es nun das berühmte Beispiel der Brille, oder eben das gute Redener uns Klüger erscheinen als sie sind.
"Die Bedeutung von Introvertierten in einer lauten Welt"
http://faszinationmensch.wordpress.com/2012/05/02/gastbeitrag-die-bedeutung-von-introvertierten-in-einer-lauten-welt/

Warum dieser Artikel eine Fortsetzung erhält sind zwei Studien, dennen sich TP angenommen hat.

Die Yale Studie: "Science faculty’s subtle gender biases favor male students"
http://www.pnas.org/content/early/2012/09/14/1211286109.abstract?sid=3b1e63f1-6853-4f37-a61a-2495963ea985

Sowie die Studie:
"Gläserne Decke oder goldener Käfig: Scheitert der Aufstieg von Frauen in erste Managementpositionen an betrieblicher Diskriminierung oder an familiären Pflichten? Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 64 (2012): 507-534."
Infos dazu:
http://idw-online.de/de/news497597
sowie.
http://www.heise.de/tp/blogs/8/152842

Zusammengfasst hat der TP Artikel:
"Studentinnen werden von Professoren als weniger kompetente Wissenschaftler als Studenten eingestuft"
http://www.heise.de/tp/blogs/10/152851

Was ist da nun anderes festgestellt worden, als zum Beispiel bei der Studie?
"Studie zeigt: Selbst ausgebildete Personaler reagieren auf Fotos von dicken Bewerbern negativ"
http://g-o.de/wissen-aktuell-15072-2012-08-24.html
Eigentlich nicht viel.
Wir Menschen können uns für besser halten als wir sind.
Nur stimmt das nur bedingt mit der Realität überein.
Wir Menschen entscheiden in sekunden Bruchsteilen, schätzen Personen ein bewerten diese. Dabei lassen wir uns auch von Assoziationen leiten. Sei es nun der Alk, oder eben Gesellschaftliche Normen, oder eben auch, das Männer, Männer bevorzugen. Männer, gerade die Lauten, werden als die Führugspersönlichkeiten wahrgenommen. Ob sie deshalb die besseren Führerungsfiguren sind, sei mal hinten angestellt. In der Regel sind sie es nämlich nicht.

Interessant in dem Zusammenhang ist folgende Studie:
"Voters favor deep-voiced politicians: study"
http://phys.org/news/2012-03-voters-favor-deep-voiced-politicians.html

Wenn Wähler eine tiefe Stimme bei den Kandidaten bevorzugen, fallen Frauen idr raus. Sind die Wähler dann auch diskriminierend?
Vieles von dem was wir tun, tun wir Unterbewusst. Ob das nun Personaler sind, die Menschen aufgrund ihres Gewichts, Aussehen, oder Fotos unterbewusst aussieben. Oder ob es die Professoren sind, die Studentinnen, trotz gleicher/besserer Leistung, weniger nehmen als männliche Studenten.

Ob ich das gut heiße?
Wohl kaum...
Ich kenne genug Frauen, die weitaus Intelligenter sind als Männer.
Auch und gerade in den Naturwissenschaften.
Aber das ganze zeigt leider einmal mehr, dass man mehr als Leistung brauch..

PS:
zum Schluß noch eine Studie
"When they do not all look alike: Using identity to reduce own-race bias"
http://medicalxpress.com/news/2012-09-alike-identity-own-race-bias.html




Von 2008 zu 2012 - Wo stehen wir in der Eurozone?

Schon 2008, als die Bankenkrise über die Welt rollte, gab es schon Ideen, wie man die EU Krisenfester machen konnte. Daher werfe ich mal einen Blick zurück, und dann in die Gegenwart.

Bankenunion/Bankenrettungsfond

Wer weiß eigentlich noch, dass es vor der Soffin
http://www.fmsa.de/de/fmsa/hintergrund/index.html
eine Idee zu einer europäischen Lösung gab, einen europäischen Bankenrettungsfond? Dies wurde schnell verworfen, und die Nationalstaatliche Lösung, wie unsere Soffin, aufgelegt.
Übrigens Soffin ist ein Netz von europäischen Bankenrettungsfonds, deren Grundlage hier http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/1495&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en und hier http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/1901&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en
zu lesen ist. Damals gab es auch Planspiele, für eine Europäische Bankenunion, damals eine Zentrale Aufsicht. Dies scheiterte mal wieder am Widerstand der Nationalstaaten. Das nun die Idee der Bankenunion wieder kommt, und auch die EZB die Aufsicht über die europäischen Banken bekommen soll, ist eine der vielen geschichtlichen Ironie in der ganzen Krise.

Weiß eigentlich einer noch, was Merkel am 15. Oktober 2008 als Regierungserklärung sagte?
Regierungserklärung zum Bankenrettungspaket
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/rettungspaket134.html
Damals wurde die Soffin erschaffen, genauer am 17. Oktober, als Köhler damals das Gesetz unterschrieb.

weitere Links
"EU-Leitfaden für staatliche Bankenrettung"
http://www.euractiv.de/finanzen-und-wachstum/artikel/eu-leitfaden-fr-staatliche-bankenrettung-001869

"Bad-Bank-Gesetz verabschiedet"
http://www.euractiv.de/finanzen-und-wachstum/artikel/bad-bank-gesetz-verabschiedet-001781

Eurobonds
Eurobonds waren auch immer ein Thema.
Schon 2009 gab es die Pläne.
Hätte man die damals schon eingeführt, wäre uns das ganze mit Griechenland, und den PIGS nie wirklich eskaltiert. Den einer der Grundprobleme sind die verschiedenen Anleihen in der Eurozone. Nur dadurch kann man die Eurozone überhaupt so angreifen. 
Hier mal :
Eurobonds – Concepts and Implications
http://sylvie-goulard.eu/eurobonds/Eurobonds-concepts-and-implications.pdf
und
Fast 3 Stunden Debatte der ALDE, also der europäischen Liberalen zum Thema Eurobonds.

Von EMF zu EMS

Die Idee eines europäischen Währungsfond gibt es schon lange.
Und 2010 krachte es zwischen Wolfgang Schäuble und Merkel ziemlich, da er eine europäische Lösung wollte, Merkel aber den IWF ins Boot holte, was heute als Troika durch die Gegend zieht, und immer mal wieder Berichte über die Griechen und PIIGS lanciert. ..

"Euro-Fonds-Pläne entzweien Merkel und Schäuble"

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/ewf-krach-euro-fonds-plaene-entzweien-merkel-und-schaeuble/3389084.html

"Was hinter der EU-Wunderwaffe steckt"

http://www.handelsblatt.com/politik/international/europaeischer-waehrungsfonds-was-hinter-der-eu-wunderwaffe-steckt/3385386.html 

"Europäischer Währungsfonds als Alternative zum IWF"
http://www.euractiv.de/finanzen-und-wachstum/artikel/europaischer-wahrungsfonds-als-alternative-zum-iwf-002809

Betrachtet man das ganze mal Rational, dann ist das ganze Wirrwarr um EFSM, EFSF und ESM eigentlich nur Vorläufer einer EMF. Warum man dann nicht gleich den Schritt machte, als es auf der Agenda stand, ist immernoch ein Rätsel..
"Was sind EFSM, EFSF und ESM?"
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2011/10/2011-10-24-esm-efsm-efsf.html


Fazit:
Wenn man sich mal sachlich die Debatten ansieht, die es nun seit 2008 gibt, und das mit dem Jahre 2012 vergleicht, dann sind wir bei 70% der damaligen Pläne angekommen.
Bankenunion und Europäische Bankenaufsicht sind gerade in der Planung.
EMF ist mit dem ESM und einer Hebelung dann auch realisiert.
Eurobonds, um Spekualtionsattacken zu verhinden, und Europa zu einem der Liquidesten Anleihemärkte zu machen, steht aber noch aus.
Dürfte aber in der jetzigen Abschwungsphase, bzw spätestens nach der Bundestagswahl auch vor der Realisierung stehen.
Witzig ist nur, das man anstelle des großen Wurfes mini tippelschritte vorzog, und die Krise im Endeffekt über Jahre streckte.
In Krisen gibt es nie ein richtig und falsch.
Nehmen wir mal die Bsp Island und Lettland
Die herangehensweise war Diametral anders.
Lettland verabreichte sich die Roßkur ala Troika, und das mit einer Schnelligkeit und Rabiatheit sondergleichen.
Island dagegen tat das komplette Gegenteil.  Banken gingen über die Wooper, und lenkte Geld in die Sozialsysteme.
2008 "Island unter Schock – das Leben nach "Kreppa""
http://www.welt.de/wirtschaft/article2641014/Island-unter-Schock-das-Leben-nach-Kreppa.html
2012 "Europa sollte sich Island als Vorbild nehmen"
http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:euro-krise-europa-sollte-sich-island-als-vorbild-nehmen/70079806.html
Beide ansätze waren aber schnell und effizient.
Daher konnte man nicht groß gegen spekulieren, und mit der Krise Kapital schlagen.
Und beide hatten natürlich den Vorteil einer eignen Währung. Ist halt nur die Frage, was dabei entscheidener war? Psychologisch betrachtet, würde ich natürlich das erste als das Kernelement bezeichen. Da sich auf die Art kaum eine Unsicherheit, und damit solche Marktturbulenzen entstehen, wie wir sie seit Jahren haben. Die Marktturbulenzen verunsichern die Politiker, die wiederum dann entsprechend erunsichert reagieren. So entsteht eine Verunsicherungspirale, und macht die Krisenbekämpfung ungemein Schwer, und vorallem Schweine teuer...
Aber das müßte man mal wissenschaftlich Unteruschen.

PS:
Wenn ihr mal eine herrliche Chronologie der Krise lesen wollte:
"Chronologie: Aus der US-Krise wird eine weltweite Krise"
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/chronologiefinanzmarktkrise102.html
Monat für Monat und jahr für Jahr sind dort die wichtigstens Ereignise aufgeführt.
Herrlich auch, wenn man mal die Geschehnise reflektieren will, und das dann mit der Ist vergleicht.

Montag, 24. September 2012

Wirkmechanismen der Austerität - Warum mich weitere Finanzlöcher in Griechenland nicht überraschen

Eigentlich finde ich die Meldung von Spon, dass weiterer Finanzbedarf in Griechenland kommt, eher witzig, aber nicht wirklich erwähnenswert.
Das deutsche Leitmedien da nun wieder eine Schlagzeile machen, und von unerwartet reden, ist eher traurig. Was haben sie den auch erwartet, wenn man bedenkt, dass jede Sparrunde zu mehr Pleiten und Arbeitslosigkeit, und damit zu steigenden Sozialkosten führt? Sind die mit Wechselwirkungen und Rückkoppelungen überfordert? Dynamische Prozesse, wie wir sie derzeit in Griechenland beobachten, sind normal. Jede neue Sparrunde trifft die Bevölkerung. Real und Psychologisch.
Sprich selbst die Leute, die es sich vielleicht leisten könnten, werden ihre Kaufentscheidungen da überdenken. Firmen, die vielleicht noch Gesund sind, werden an dem Nachfrageschock, bzw. spätestens beim Versuch der Refinanzierung, durch die ebenfalls betroffenen Banken, scheitern.
Das die Banken durch die Sparrunden ebenfalls betroffen sind, wenn sie ein normales Geschäft machen, habe ich in dem Artikel
"Marktversagen bei Instabilen Wirtschaftsumfeld?"
 http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/09/schnelles-denken-langsames-denken_2138.html
beschrieben.

Die Massnahmen im Falle Griechenlands sind Krisenverschärfend. Und solange es die Massnahmen gibt, wird es auch immer neue Finanzlöcher geben. Die Krisebekämpfungsstrategie von Merkel und ihren Autistenökonomen, ist gescheitert, weil sie nicht nur die Mikroökonomie, sondern auch den Menschen komplett ausblenden. Dynamische Systeme wie eine Volkswirtschaft kann man auf die Art nur gegen die Wand fahren. Es hilft nur, da endlich die Wirtschaft zu beleben.
Also schluß mit den Austeritätsmassnahmen, und die Wirtschaft über Stimulierungsprogramme, aber auch die griechischee Regierung Finanzmittel in die Hand zu geben, dass sie ihre Rechnungen begleichen kann. Damit gibt man der Wirtschaft wieder Kapital, und kann sie stabilisieren. Interessant wird das ganze dadurch, dass man dann auch den Banken und Menschen endlich Zeit zur Erholung gibt. Die Löcher in den Banken sind nur entstanden, weil die Leute arbeitslos wurden, und damit ihre Kredite nicht bezahlen konnten. Auch die Firmenpleiten haben weitere Löcher in die Bilanzen gerissen, was zu einer restriktiveren Kreditpolitik führte, und damit auch zu weiteren Krediten, die nicht mehr bedient werden konnten.

Von daher muss man diese Teufelsspirale, die Merkel den Südeuropäern, und damit auch den Griechen im speziellen, auferlegt hat endlich beenden. 
Ich hatte schon mehrfach gegen die Idiotie der Austerität angeschrieben.
"Austerität und lockere Geldpolitik der EZB"
https://plus.google.com/u/0/111202788977914161570/posts/CF8Eczk9DPU
oder
"Stress, Psychologie und Austerität: Oder warum die Politik schon am Menschen scheitert"
http://www.blicklog.com/2012/05/24/stress-psychologie-und-austeritt-oder-warum-die-politik-schon-am-menschen-scheitert/

und wenn man sich ansieht. dass nun auch die Niederlande mit einer veritablen Abwärtsbewegung bei den Immobilienpreisen kämpfen, muss die Frage gestattet sein, wann auch die Orthodoxisten Deutschen Ökonomen mal ins grübeln kommen, dass sie sich vielleicht irren könnten, und die Kritiker der Sparpolitik vielleicht richtig liegen?
"Nederlands: House prices drop further"
http://www.querschuesse.de/nederlands-house-prices-drop-further/

PS:
Nur mal die Meldungen 09/12 zu Griechenland Daten von Querschüsse
Auftragseingang der Industrie mit -12,8%
 http://www.querschuesse.de/griechenland-auftragseingang-der-industrie-mit-128/

"Griechische Außenhandelsdaten für Juli 2012
http://www.querschuesse.de/griechische-ausenhandelsdaten-fur-august-2012/

"Baugewerbe weiter im freien Fall"
http://www.querschuesse.de/griechenland-baugewerbe-weiter-im-freien-fall/

"Griechenland: Arbeitslosenquote steigt weiter"
http://www.querschuesse.de/griechenland-arbeitslosenquote-steigt-weiter/

Und nun grübeln wir mal, woher die Finanzlöcher kommen könnten...
Deutsche Presse? Überfordert..
Ökonomen? Überfordert
Liegt es an den Griechen, oder den Rezepten der Krisenbekämpfung?
kleiner zynischer Tipp.. an den Griechen liegt es nicht..

Noch eine gute Analyse von TP zu Griechenland, zu der "Leitmedien" offenbar nicht in der Lage sind..
"Was ist los in Griechenland?"
http://www.heise.de/tp/artikel/37/37694/1.html

Sonntag, 23. September 2012

Emotionen und Gruppendynamik

Heute hatte ich das Vergnügen Gruppendynamik und Emotion mal in Action zu erleben. Sei es bei anderen, und auch bei mir. Das war schon interessant. Eines der Erfolge meiner Therapie war ja, dass ich nun Emotionen mehr zulasse. In dem Fall schien es mir zwar ein Nachteil, aber im Endeffekt, auch wieder nicht. Emotionen sind Teil des Menschen, und so auch Teil von mir. Das uns die Emotionen aber auch im Weg stehen können, konnte man deutich sehen. Für jemanden, der sonst eigentlich Ruhig ist, und vieles eher nüchtern hinterfragt, war es aber schon ein Erlebnis.

Witzig für mich in dem Zusammenhang war die Feststellung, dass mich Leute, die mich garnicht kannten, und dort nur live erlebten, mich wohl als einen aufbrausenden Menschen kennen gelernt haben dürften, und so war eine Frage an mich natürlich, wie ich den mit dem Verhalten im Vorstand vernüftig arbeiten will. Man hätte auch die Gegenfrage stellen können, ob ihr da einen Roboter, oder einen Menschen haben wollt? Aber zu der Antwort war ich auf Grund der Emotionen garnicht in der Lage. Ich habe auch gemerkt, wielange ich brauchte, um von dem emotionalen Rausch wieder runter zu kommen. Hätte ich dem Moment Egoshotter gespielt, wäre ich bestimmt ein 4 Sec. Respawner, aber kein Gegener.
ich habe eh schon gemerkt, dass ich bei starken Emotionen eigentlich noch schlechter spiele, als ich es ohne hin schon tue. Emotionen behindern mich in so einem Moment, da ich dann zu überschwanungshandelungen neige, und daher eine leichte Beute bin. Aber nun genug der Selbstanalyse, sondern zu dem Fall von Gruppendynamik.

Rudelbildung war diesmal wohl das tragende Element.
Man sah eine herrlich klare Trennlinie zwischen den beiden unversöhnlichen Gruppen. und mit jeder Abstimmung, wurde die Situation verfahrener.
Warum kam es zu der Härte?
Jede der beiden Gruppen beharrte auf ihr Recht, und die eine Gruppe war Zahlenmäßig auch größer als die Andere.
Böse wurde das ganze, wenn man bedenkt, dass es auch um sachliche Themen ging, die dabei zum Opfer der Lagerkämpfe wurden.
Hätte man die Sache entschärfen können?
Anfangs vielleicht, aber je mehr Abstimmungen es gab, desto schwerer wurde ein Gegensteuern. Das schlimme, ich glaube kaum, dass beide Seiten die Esklation wollten. Ich habe sie idr so kennengelernt, dass man mit Ihnen allen vernüftig reden kann. Von ausnahmen vielleicht abgesehen, sind alle durchaus Vernuftmenschen. Nur in dem Moment, und in der Anspannung war es einfach nicht zu machen. "Wir gegen die Anderen" Das Schlimme für mich in solchen Momenten, dass es in dem Fall, bzw, nie in solchen Fällen einen Sieger gibt. Die Wunden, die geschlagen wurden, werden lange brauchen ehe sie heilen. Und selbst wenn sich die eine Seite heute noch als Sieger sieht, ist es höchstens ein Pyrussieg. Den man muss ja einen neuen Punkt finden, wo man wieder mal aufeinander zu geht. Und das wird nach dem heutigen Tag sehr schwer..

Beide Seite sollten erstmal die Wunden lecken, und dann vielleicht wirklich mal mit einander reden. Teilweise dürfte es dafür aber schon zu spät zu sein. Aber das wird die Zukunft zeigen. Ich fand das ganze Spannend, und erschreckend zu gleich.
Den mit vernuftbegaten Wesen hatte das nicht mehr viel zu tun. Menschen, Gruppen in einem emotionalen Rausch sind einfach nicht zu bremsen.
Aber sollten sie es auch? Macht uns das nicht auch zum Menschen?

Diese Frage kann sich jeder selbst beantworten..

Samstag, 22. September 2012

Herdenverhalten - Kampagne oder affiziertes Verhalten in der Causa Schramm?

Als ich den Artikel von Thomas Knüwer las, und auch das ganze Mediengetöse verfolgte, dass derzeit bzgl Piratenpartei, und im Speziellen über Julia Schramm passierte, ging ich nicht wirklich von einer Kampagne aus.
Hier der Artikel:
 "Wie Deutschlands Medien eine demokratische Partei abschießen wollen"
http://www.indiskretionehrensache.de/2012/09/piratenpartei/

Für wahrscheinlicher halte ich da eine typisches Herdenverhalten wie es im Artikel von Cicreo angesprochen wird.
 "Für jede Lüge findet sich ein Depp"
http://www.cicero.de/blog/christian-jakubetz-unhipster/2012-09-21/fuer-jede-luege-findet-sich-ein-depp

Wieso komme ich da nun auf die Idee?
Die hat etwas mit der Zeit, besser gesagt dem Zeitdruck zu tun, den die derzeitigen Medien ausgesetzt sind. Time is money heißt es so schön, und das Stimmt auch bzgl. Medien, und gerade im Schnelllebigen Onlinebereich. Redaktionen wurden verkleinert, und auch bleibt kaum Zeit für Recherche. Ich habe es mir selber schon angewöhnt, nur noch DPA, Reuters, und andere Agenturen zu folgen, um dann nach zugehen, was die Verlagshäuser aus diesen Meldungen machen. Und auch hier merkt man deutlich das Stille Post verhalten. Öfter mal findet sich auch witzige Übersetzungs, Interpretationsfehler, oder Teilverzerrungen in dem Medien.
Da wird dann auch mal aus: "Geistiges Eigentum ist Scheiße" ein das "Urheberrecht ist Scheiße. " und dann ein medialer Shitstorm. 
Nur sagt die ganze weniger etwas über Juia Schramm aus, sondern mehr über die, die über sie schreiben.
Wer wie ich sich da schon öfter den Spaß machte, und solche Meldungen verfolgte, glaubt da weniger an eine Kampagne, sondern geht eher von Herdentrieb aus. Zeitdruck, kaum Recherche, und den kommerziellen Zwang auf den Zug auf zuspringen, und schon hat man einen Skandal, ohne einen Skandal zu haben.
Bild und Spon gelten als die Storygeber. Oder man könnte sie auch als die Deppen bezeichnen, die die Herde anführen. Dannach springen alle Lemminge auf den Zug auf, und die wilde Fahrt geht los. Spricht das eigentlich für die Qualität ihrer Redaktionen? Wohl kaum..
Aber aus ihrer Sicht sind sie damit sehr erfolgreich.
Nur ob man sie damit ernst nehmen muss, wenn man Objektiv informiert werden möchte, wage ich zu bezweifeln.
Nur eignet es sich sehr gut dafür, Herdentriebe zu untersuchen.
Medien sind da nicht besser als die Börse, und ihre Lemminge, und kein Beispiel für Schwarmintelligenz. 


PS:
Nette Videoreihe zur Schwarmintelligenz: Schwarmlabor 1-9 sollte man zu dem Thema ansehen.

Hier hat man ehr das Bsp eines klassichen Herdenverhaltens. Auf sie mit Gebrüll. Hirneinschalten kommt aber vielleicht noch. Man wird es sehen.. 

PPS:
ein weiteres Beispiel Curiosity 
"Curiosity: Die Sache mit den Keimen"
 http://www.scilogs.de/wblogs/blog/astrogeo/raumfahrt/2012-09-17/curiosity-die-sache-mit-den-keimen

Donnerstag, 20. September 2012

Das Erinnernde Ich - Trauma Warum vergessen auch ein Segen sein kann

Ich hatte ja im letzten Artikel über die dynamischen Prozesse beim Erinnern geschrieben. Das das ganze durchaus nützlich ist, hatte ich dabei erstmal nicht erwähnt, sondern nur aufgezeigt, wie es funktioniert, und was sich für Fragestellungen da eigentlich ergeben.
Die Struktur hat aber auch einen Sinn. Als wir noch als kleine Populationen durch die Gegend zogen, waren wir ständig Gefahren ausgesetzt. Wir waren da nicht nur die Jäger, sondern auch die Beute. Das sowas natürlich seine Spuren hinterläßt, ist da nur Folgerichtig. Demzufolge hilft uns die dynamische Speicherung auch bei der Verarbeitung von Traumata.
Nun sind wir heute keine Jäger und Sammler, aber Gewalt, Mord, Krieg, Vergwaltigung, oder auch Erpressung, bzw Mobbing usw. kommen auch heute noch vor, und erzeugen großes seelisches Leid.

Vor solchen Erlebnisen ist niemand gefeilt. Und gerade wo wir uns nun wieder in Kriegen befinden, und damit auch mit traumatisierten Soldaten umgehen müssen, sollte wir das wieder ins Blickfeld rücken. Aber auch Polizisten, Feuerwehrleute, Notärzte, sind Berufsgruppen, die schon von Ihrer Arbeit her, großen seelischen Stress ausgesetzt sind. Wissenschaftler haben erforscht, welche Faktoren, im positiven, wie negativen uns beeinflussen mit der PTSD (nicht) fertig zu werden.

Einer der wichtigsten Faktoren ist Soziales Umfeld.
Ist dies Intakt, und bietet Stabilität und Verständnis, hilft das Traumaopfer bei der Verarbeitung. Wieso ist das so wichtig? Dies hatte ich an der Studie ja gezeigt.
Ist eigentlich logisch, da man öfter von seinem Erlebnisen erzählt, und sich erinnert, verändert man Stück für Stück die Erinnerung. Traumopfer neigen zur Verdrängung, und das ist ein naürlicher Instinkt. Nur bleibt dann die Erinnerung logischerweise da. Man verarbeitet sie nicht. Gleichzeitig bietet die Soziale Interaktion auch ein Umfeld, in dem man sich nach so einem Erlebnis geborgen fühlt. Das Gefühl nicht allein zu sein ist dabei sehr wichtig.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist aber auch die Persönlichkeit. Persönlichkeiten, die in Gefahrensituationen auf kooperation und Gemeinsame Problemlösung setzen, neigen weniger dazu PSTD zu entwickeln, bzw werden leichter mit ihr fertig. "Rambo" Typen bzw Egoisten, oder Leute, die von der Gruppe getrennt sind, haben dagegen eine hohe Wahrscheinlichkeit das PSTD bei Ihnen schwerer wird. Allein, isoliert will niemand sein. Das tiefe Bedürfnis zu einer Gruppe zu gehören, bzw in ein soziales Netz integriert zu sein, ist in dem Fall Lebenswichtig. Mobbing also das isolieren von der Gruppe, ist daher auch so Hart. Mobbing ist seelische Folter. 
Mobbingopfer haben durch die Erfahrung das Gefühl allein und Wertlos zu sein. Aber das wäre ein Thema für sich.

Weitere Faktoren sind Glauben/Religion. Denn wenn das Leben nur aus Gewalt, Mord und Tod besteht, dann sehnt man sich einen Ort, wo das nicht so ist. An ein höheres Wesen das in einer Ungerechten Welt für Gerichtigkeit sorgt und das man all das Leid nicht umsonst ertragen hat. Jede unglaubliche seelische, wie körperliche Anstregungen erträgt man leichter, wenn man glaubt, dass es dannach besser wird.
Ebenso ist ein starkes Gefühl, das Schicksal selbst in der Hand zu haben, die Dinge zu kontrollieren, wichtig um PSTD nur gering zu bekommen.

Eigentlich Ironisch.
Prinzipiell neigen wir Menschen dazu das wir das Schicksal selbst bestimmen wollen, aber praktisch haben wir es selten in der Hand. Aber der Glaube, das wir alles meistern können, hilft uns dennoch mit den Unwegbarkeiten des Alltags fertig zu werden. Daher zeigt das ganze nicht nur auf, dass wir Soziale Wesen sind, sondern eben auch das ein Soziales Netzwerk so wichtig ist. Weder sind wir Rational, noch egoistisch. Sie sind ein Teil von uns, aber nicht der Teil auf den es eigentlich an kommt.

Hier noch etwas Literatur.
"Nachdenken macht egoistisch
In spontanen Situationen reagieren Menschen kooperativer als mit Bedenkzeit"
http://scinexx.de/wissen-aktuell-15153-2012-09-20.html

"Traumatherapie
Die seelischen Verletzungen heilen"

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=34842

"Beeinflussende Faktoren,
welche die Entwicklung einer posttraumatischen Belastungsstörung vermeiden oder begünstigen."

http://www.lebensgeschichten.org/trauma/trauma02.php

"Your memory is like the telephone game—Each time you recall an event, your brain distorts it"
http://medicalxpress.com/news/2012-09-memory-gameeach-recall-event-brain.html

"How Social Interaction and Teamwork Led to Human Intelligence"
http://old.richarddawkins.net/articles/645694-how-social-interaction-and-teamwork-led-to-human-intelligence

"Zerstört die Globalisierung die sozialen Bindungen des Menschen?"
http://www.oekonomenstimme.org/artikel/2012/09/zerstoert-die-globalisierung-die-sozialen-bindungen-des-menschen/

Das Erinnernde Ich - Verzerrung der Rückschau

Interessant wie unser Gedächtnis so funktioniert.
Neurowissenschaftler haben in einer Studie gezeigt, dass unser Gedächtnis ähnlich funktioniert, wie das bekannte Spiel "Stille Post"
Wem das Spiel nichts sagt, der kann kurz einen Blick ins Wiki werfen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stille_Post

Unser Gehirn ist dynamisch. Jedes mal wenn wir uns erinnern, wird ein Netzwerk aufgerufen, und dieses Aufrufen ändert das entsprechende Netzwerk. Auf die Art rufen wir beim nächsten mal das veränderte Netzwerk auf, was wieder sich nun ändert. Auf die Art verblassen unsere Erinnerungen, und verzerren sie.Wie eben auch beim Spiel "Stille Post" Wer das Spiel kennt der weiß was da alles aus einer Geschichte werden kann.

"Your memory is like the telephone game—Each time you recall an event, your brain distorts it"
http://medicalxpress.com/news/2012-09-memory-gameeach-recall-event-brain.html

Nun erklärt das zum Teil auch viele Heuristiken in Kahnemanns Buch.
Eines der fiesesten Experimente war folgendes.
Die Probanden sollten 60 sek. lang ihre Hand in Eiswasser tauchen. Dannach wurden sie gebeten ihre Hand wiederum für 60 Sek ein zutauchen, und dann wurde 1-2° C wärmes Wasser eingeleitet, und sie sollten nochmal 30 Sek. länger die Hand drin behalten. Dannach wurde ihnen gesagt, sie müßten es noch ein letztes mal ertragen, dürften aber aus den beiden Varianten davor wählen, welche es sein soll. Nun geht man als rationaler Mensch davon aus, dass die Probanden die kürzeste Variante wählen. Schnell rein, schnell raus und ich hab die Qual hinter mir. Nur ist der Mensch eben nicht wirklich rational, und mehr als 80% wählten die 90 Sek. Folter. Warum? Die 1-2°C unterschied ließen die letzten Sekunden angenehmer erscheinen, und da der Mensch in angenehm und nicht angenehm unterteilt, und sich den Schluß immer besonders einprägt, waren die 90 Sekunden ingesamt gesehen für die meisten Probanden schöner. Dies geht uns aber mit vielen Dingen so. Wir haben einen ganzen Tag der Wunderschön ist, aber passiert etwas schlimmes zum Schluß, dann wird der ganze Tag negativer gewertet. Ist der ganze Tag furchtbar, aber zum Schluß passiert etwas wunderbares, dann wird der ganze Tag positiver gewertet, als er eigentlich war. Schon diese Verzerrung allein, die des Rückwertigen ichs, ist schon spannend genug, aber die Studie zeigt das es noch nicht alles war und ganze noch aus der Rückperspektive, der Rückperspektive, der Rückperspektive..sehr viele Möglichkeiten der Verzerrungen, bis hin zum verblassen, bietet
Man kann sich vorstellen, was dann auch aus dem Positivsten, bzw Negatisten Ereignis in der Rückschau werden kann.
Man merkt es ja selbst, wieviel man noch über seine Kindheit weiß, bzw wieviel davon eigentlich nur noch übrig ist...

Aber das geht uns nicht nur bei Erinnerungen so.
Auch unsere Moralvorstellungen lassen sich ändern, wie die Studie hier zeigt:
"People change moral position without even realizing it"
http://medicalxpress.com/news/2012-09-people-moral-position.html

PS:
Auch in der Wirtschaft spielt das ganze eine Rolle.
Wer kann von sich behaupten, dass er noch weiß, was er alles unterschrieben hat?
Ich kann das für mich nicht behaupten. Dennoch gehen wir davon aus, dass wir rational handeln, und immer wissen, was wir tun. Nur geht das schon bei Kauf oder Geschäftsverträgen los. Wer liest sich das alles wirklich durch, gerade im wichtigen kleingedruckten Bereich? Wohl die wenigstens. Weiß eigentlich jeder Manager, was er tag täglich unterschreibt? Wissen Abgeordenten, wenn sie den Zeit haben, alles zu lesen, wirklich was sie an Gesetzen durchwinken?
Viele unserer Arbeitsabläufe sind eigentlich so gesetzt, dass wir standardmäßig durchwinken, Entscheidungen in Sekundentakt fällen, oder permanent Unterschriften leisten. Wir können für jede dieser Dinge zur Rechenschaft gezogen werden. Aber können wir wirklich alles verfolgen, abschätzen, bzw uns auch nur daran erinnern?
Wie in dem Artikel hier beschrieben. Selbst beim erinnern, haben wir unsere Schwierigkeiten..



Freitag, 14. September 2012

Risiko und Komplexität - Verdrängung am Bsp des ABS-Marktes

Ich bin vor kurzem über etwas Interessantes gestolpert. Als ich nach Verbriefungen suchten, und mir die Entwicklung des Marktes nach der Krise ansah, merkt man einen langsamen und vorsichtigen Gewöhungseffekt. Der ABS-markt ist in Folge der Immobilienkrisen in vielen Staaten ordentlich zusammen gebrochen. Man hatte ja vorher dort Hypotheken von Häuslebauern verbieft, die dann natürlich sich dabei ordentlich die Finger verbrannt.
Vom Prinzip ist gegen Verbriefung auch nichts einzuwenden. Als Vorteile kann man klar sehen, dass Banken auf die Art mehr kredite vergeben können, als es ohne Verbriefung möglich gewesen wären. Das Ausfallrisiko wird dann auf dem Investor übertragen, während die Banken nur als Mittler agieren. Da Verbriefungen auch dadurch große Vorteile haben, wird es sie auch weiter geben.
Ich bin da leider zu sehr Realist, und Menschen sind leider auch sehr berechenbar.
Sie vergessen, bzw Verdrängen die Risiken, und werden bald wieder nur die Vorteile sehen.

Daher fand ich es interessant was ich las.
Boing und Airbus haben mal ermittelt, dass bis 2035 große Teil der globalen Flugzeugflotten Modernisiert werden müssen. Geschätztes Volumen ca 4 Bio. USD was da in den nächsten Jahren investiert werden muss. Eine große Summe, und fliegen ist auch emotional eine Wunderbare Sache. Wir verbinden sie mit Urlaub, Erholung, Freizeit. Alles schöne Dinge. Und auch der Flugverkehr wird sich bis dahin erholen, wenn nicht weiter kräftig expandieren. Problematisch wird das ganze, da die Banken derzeit sehr Restriktiv sind, und daher wohl schwer wird das ganze zu finanzieren. Also wird man sich nach Alternativen umsehen. Warum nicht sein Geld dann in die Luftfahrtindustrie/Reisebranche  stecken?

"ABS ZUM ABHEBEN"
http://www.true-sale-international.de/fileadmin/tsi_downloads/ABS_Aktuelles/Verbriefungsmarkt/AB_Watcher_2012_08_24_Nr__187_de.pdf

Als ich das las, war mir schon ziemlich klar, dass das mittelfristig was wird.
Die Storys, die man sich da zaubern kann, und auch die Aussicht auf einen Teil des Kuchens, bzw auch die Verdrängung der Risiken, die Verbriefung mit sich bringt, sind zu eine Interessante Mischung, als das das nicht in 5-10 Jahren zu einer Blase werden wird. Die Problematik ist immer dieselbe. Krisen sind irgendwann vorbei, und damit dann auch vergessen. An Verbriefung denkt heute schon kaum einer mehr, bzw kaum einer auf dem Schirm. Heute redet alle Welt nur noch von der Staatsschuldenkrise, und das wird schlußendlich auch die Geschichte werden, die man sich erzählt, bzw seinen Kindern. Von Staaten die über ihre Verhältnisse lebten, bzw über Lehman Brothers vielleicht noch. Das der Subprime-markt eine unrühmliche Rolle spielte, und die Ratingagenturen die AAAten, und als das Segment zusammen brach, der Interbankenmarkt zusammenbrach, was schlußendlich Lehman killte, interessiert dann höchstens noch Wirtschaftshistoriker.

Daher liebe Leute, behaltet das Segment im Auge.
Es könnte interesant werden..

Risiko und Komplexität - Optimismus und Verdrängung

Eigentlich wollte ich diesen Artikel ehr in die Reihe "die emotionale Maschine Mensch" bringen, aber der Artikel von Beate Reszat
"Die Finanzaufsicht komplexer Märkte – ein Frisbee-Spiel"

http://carta.info/48294/die-finanzaufsicht-komplexer-markte-ein-frisbee-spiel/
zeigte auf, dass ich den Artikel vielleicht doch ehr diesem Thema widmen sollten.
Risiko und Komplexität des Marktes, ergeben sich aus den menschlichen Ureigenschaften: Optimismus und Verdrängung.

Sie sagte ja zurecht, dass nicht nur die Banken das Problem darstellen, sondern auch die Marktteilnehmer. Der Markt ist im Endeffekt nichts anderes als die Entscheidungen, Hoffnungen, und Befrüchtungen aber Millionen von Menschen. Dazu kommen noch die Algos, und ihre Programmierung. Der Flügelschlag des Schmetterlings, kann in dem Fall sogar ein Fehlerhafter Trade von Algos sein, den wir als Black Swan kennengelernt haben. Die Trader real können da nicht zwischen Maschine und Mensch unterscheiden, und werden darauf reagieren, ebenso die Algos. Und so kann ein fehlerhafter Trade, den wir mal dann als Schmetterlingsflügel betrachten, einen Sturm entfachen. Ebenso beeinflussen auch die Ratingagenturen den Mark. Sei es nun, in dem die Algos entsprechend reagieren, weil sie nicht anders können, oder die Marktteilnehmer, weil sie dem Rating glauben.
Hier ein paar Studie dazu.

"Financial black swans driven by ultrafast machine ecology"
http://arxiv.org/abs/1202.1448/

"Die Macht der Meinungsmacher – Wie Ratingagenturen staatliche Verschuldungsdynamiken beeinflussen (können)"
http://www.oekonomenstimme.org/artikel/2012/08/die-macht-der-meinungsmacher--wie-ratingagenturen-staatliche-verschuldungsdynamiken-beeinflussen-koennen/

Nun komme ich aber zu dem eigentlich Teil des Artikels.
Optimismus und Verdrängung sind der Teil des Menschen. Sie sind konstante Größen, in einem komplexen Netzwerk/Ökosystem, als dem man den Markt sehen kann. Optimismus führt zur Selbstüberschätzung, und damit zu riskanten Handeln.
Sei es nun der CEO, der denkt, dass er die Fusion entgegen dem Trend doch super hinbekommt, obwohl nachweislich mehr als 50% aller Fusion mehr geschadet haben, als genützt. Oder das ein Marktteilnehmer glaubt, er muss dabei sein, und auch ein Stück vom Kuchen holen. Gerade die Ups und Downs an der Börse spiegeln da Euphorie und Depression wieder. Dazu kommen aber auch Priming-Effekte, wie ich hier
"Priming - Die Macht des Unbewussten"
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/09/priming-die-macht-des-unbewussten.html
erklärte.

Das alles wäre nicht schlimm, wenn es den nicht immer, und immer wieder passieren würde. Und da kommt die Verdrängung ins Spiel. Schlechte Zeite enden irgendwann, und damit wächst auch wieder das Risiko. Wirkliches Lernen, wie man da immer denkt, findet dort eigentlich nicht statt. Es sind immer dieselben Verhaltensmunster, die zu diesen Turbulenzen führen. "Dies mal ist alles Anders!" heißt es dann so schön. Nur ist da eben nichts anders. Ob bei einer Immobilienblase, Rohstoffblase, oder im Falle der jetzigen Krise...  
"Dieses Mal ist alles anders: Acht Jahrhunderte Finanzkrisen"
http://www.amazon.de/Dieses-Mal-ist-alles-anders/dp/3898795640

Von daher gibt es auch Konstanten in einem so dynamischen System. Man muss sie nur Früh genug erkennen, und entsprechend gegensteuern..
Wie das aussehen könnte, darüber kann man aber gerne streiten..

Donnerstag, 13. September 2012

Die emotionale Maschine Mensch - Verluste und Gewinne

Eigentlich hatte ich heute zwar nicht mehr vor zu schreiben, aber nun kommt es doch wieder über mich. Verlustaversion ist aber auch was zu interessantes.
Warum geht es dabei?
Machen wir es mal an einem Beispiel fest:
Zwei mögliche Szenarien.
Wir haben eine 10 %ige Chance auf 95€ oder eine 90%iger Chance, 5 Euro zu verlieren.
Oder
Wir zahlen 5 € für eine Lotterie, bei der wir eine 10%ige Chance haben 95 € zu gewinnen, und eine 90%ige Chance nichts zu gewinnen.
Welche ist da für euch attraktiver?

Beantwortet euch die Frage, und wir lösen das Rätsel am Schluß.
Viele Leute Spielen ja gern Lotto. Ist ja auch eine schöne Sache. Man gibt Geld, kann sich dann entweder die Zahlen per Zufall ermitteln lassen, oder eben selber Zahlen kombinieren. Verlieren kann man da nicht wirklich, oder?
Nun gibt es aber ganz andere Momente, wo man eigentlich nur verlieren kann.
Mal folgendes Szenario:

Ihr habt eine 5%ige Chance, 500 € zu verlieren, oder eine 95%iger 1000 Euro zu verlieren. oder eine 1%ige Chance (1 auf dem W100 für Rollenspieler) nur 5 € zu verlieren, bei einer 1 auf einem 100seitigen Würfel. Sonst 1.000 € weg. Wie entscheidet ihr euch?

Wenn ich euch richtig einschätze, bzw. ihr wie die meisten handelt, werdet ihr  höchstwahrscheinlich den Würfel nehmen. Das hat 2. Gründe. Zu allerst ist es die kleinste Summe, die man verlieren kann, wenn man gewinnt. Und man glaubt das Zepter in der Hand zu haben, weil man ja den Würfel rollt. Das ist schon was anderes, als wenn man nur eine Taste eines Zufallgenrators drückt. 
Aber warum gehen wir dann gerade in dem Moment ein so hohes Risiko?
Jeder kenne ja den Spruch. Wenn man nichts mehr zu verlieren hat, dann...
Und genau das passiert in dem Moment auch. Wie wir ja wissen, oder jetzt erfahren, neigen wir Menschen dazu, dass sich Verluste schlimmer anfühlen, als Gewinne. Man hat den Faktor mal ausgrechent, und wir gewichten Verluste 3.1 bis 4.1 zu Gewinnen.
Da ist interessant, da es ja nichts weiter bedeutet, als das wir in der Regel Sicherheit vor Risiko stellen. Wieso aber werden wir dann in dem Moment, wo wir nur verlieren können, dann so Risikofreudig? Weil man nichts mehr zu verlieren hat.  Es macht nicht mehr viel aus. 1.000 Euro kann man so oder so verlieren, aber beim anderen, hat man noch die Chance das es sehr viel geringer wird. Also sieht man in dem Moment nur die Chance, und blendet das Risiko aus. Viele Kriege gingen genau deswegen in die heiße Schlußphase, und viele Firmen pleite, weil das in uns Menschen tickt.

Interessant ist auch Selbsterfüllende Prophezeiungen..
Dieser Absschnitt hier kam durch eine Diskussion in der LGS zu stande. Und die Beispiel sind von Christoph und Torban. 
jeder kennt es, dass man immer den Bus/Tram verpasst, oder keinen Parkplatz findet. Nun sind das Rational schlicht zufälle, und da es die Regression um Mittelwert gibt, wird es das mit dem parkplatz, oder der Tram immer die Waage halten, ob man sie kriegt, oder den Parkplatz. (es sei den, dass man immer zu selber Zeit los geht)
Nun kann es aber dennoch vorkommen, dass es ein paar mal hinter einander passiert, und man dann schnell an eine Pechsträhne glauben kann. Man erwartet es mit der Zeit sogar, und sucht dann nach der Bestätigung. Passiert übrigens auch in der Depression, und kann zu einer Teufelsspirale führen. Da ich es selbst kenne, und schon oft erlebt habe, kann ich sagen, dass das kein schöne Gefühl ist.
Hier kann man das unter dem Artikel nachlesen:
"Negatives Feedback lässt Depressive weitere negative Rückmeldungen suchen"
http://www.zns-spektrum.com/Neuroscience2005-2/3Depression/ZNS_Depression_Negatives_Feedback_Neuroscience_Spektrum.htm
Nur sind wir in unserem Beispiel noch nicht so weit..
Wir sind nur bei der Selbsterfüllenden Prophezeiung.
Also wir erwarten nun zwangsläufig, dass wir den Bus/tram verpassen, oder eben keinen Parkplatz finden. Wird das bestätigt, wird es unterbewusst abgespeichert. Wenn es sich nicht bestätigt, ist es possitiv.
Nun wissen wir aber, dass Verluste, Schmerzen, Negatives aber höher gewichtet wird, als die Gewinne oder Positives.
Man könnte auch sagen, dass uns diese Dinge wehtun, und damit ehr bei unsere Mentalen Buchführung aufgezeichnet werden. Das Ironische, der Tag konnte sonst super sein, und irre viel Spaß gemacht haben. Aber kommt dann so ein Frust zum Schluß, wird der Tag allgemein negativer in Erinnerung bleiben.  Denn auch unsere Rückschau ist verzerrt. Aber in beide Richtungen.
War der Tag eher Mies, aber uns ist dafür etwas gutes am Abend pasiert, wird der Tag in unserer Rücksschau besser sein als er eigentlich war.

In einem ähnlichen Kontext kann man auch folgende Studie sehen:
"Why does the week before your vacation seem longer when you're going far away?"

http://phys.org/news/2012-07-week-vacation-longer-youre.html

Das könnt ihr euch ja mal überlegen, warum das so ist.
Derweil werde ich mal die Anfangsfrage beantworten, und mal kurz näher erläutern.
Den meisten Menschen wird da das Szenario 2 mehr zusagen.
Wenn ihr gut seit, habt ihr aber schnell gemerkt das beide Szenarien identisch sind.
Aber 2 kommt uns auch vertauter vor, da es das klassiche Lotterieverfahren ist.
Warum ist das in dem Moment dann aber so:
Wir kaufen uns die Chance auf einen Gewinn. Beim anderen verlieren wir so, während  wir uns bei anderen was gönnen. Das ist wie es uns schenken. Und schenken tun wir alle gern. Verlieren, Verlust usw, mögen wir aber garnicht.
Das ist die einfache Psychologie dahinter.
Aber wir Menschen sind nun mal nicht rational, und obwohl eine Sache gleich ist, heißt es nicht, dass wir da die gleichen Reaktionen bekommen, wie ich schon in
"Psychologie der Worte - Oder warum dasselbe, nicht dasselbe ist" 
http://malkurznachgedacht.blogspot.de/2012/09/psychologie-der-worte-oder-warum.html
aufgezeigt hatte, und an dem Beispiel nur nochmal verdeutlicht. Inkl. der Verlustaversion..

Mittwoch, 12. September 2012

Die emotionale Maschine Mensch - Geld, Emotionen und Entscheidung

Geld wird in unserer Gesellschaft verbunden mit: Sicherheit, Status, Macht, Vertrauen und Freiheit Das interessante, dass das selbst Symbole des Geldes und nicht nur Geld allein schafft. Bsp dafür wurden in der Studie
"Money and Thinking: Reminders of Money Trigger Abstract Construal and Shape Consumer Judgments." die im April 2013 im Journal of Consumer Research erscheinen wird. In der Pressemitteilung, die man bei
http://phys.org/news/2012-09-money-impact-consumer-decision-making.html
oder http://www.eurekalert.org/pub_releases/2012-09/uocp-uti091112.php
zu finden ist, heißt es:
Das neue Fahrrad von Mercedes muss gut sein, weil es von Mercedes ist, und die Marke gut ist. Sprich das wirkliche Produkt, wird in dem Fall garnicht mehr bewertet, sondern man schließt von der Marke, auf das Produkt.
Ähnlich ist es übrigens auch bei vielen Apple Produkten. Oder wir sehen einen neuen Fernseher, dessen Bild und Sound gut ist, aber nicht mehr auf die Garantie.
Wir lassen uns gern auch davon blenden, dass etwas Gesund sein soll, weil es uns die Medien, Werbung so vermittelt. Übrigens ein ähnlicher Effekt, der uns bei Dingen wie Light usw unterkommt.


Das wir Menschen manchmal eh sehr komisch sind, was Entscheidungsprozesse, Emotionen und teilweise auch Kreativität angeht, werde ich heute an Hand von anderen Bsp verdeutlichen.
Jeder kennt das.. man hat sich ein Produkt ausgesucht, und es ist gerade nicht da.
Anstelle das man nun das nächst beste Produkt holt, sucht man sich lieber eine andere Alternative, oder man wartet bis es das Produkt wieder gibt. Eigentlich ist es ziemlich unpraktisch, dass wir so ticken. Aber wir tun es. Im Zweifel haben wir eine lang Wegstrecke zurück gelegt, weil wir das Produkt unbedngt haben wollen, und ziehen dann auch mit leeren Händen wieder ab. Das ist frustierend. Wären wir rational, dann würden wir auf das nächst beste Produkt, dass die selben Eigenschaften, und vermutlich sogar günstiger ist, zurück greifen, und unsere Ressurcren damit optimal nutzen. Nur wann tun wir das mal?
Das kommt auf das Produkt an. Je mehr Emotionen dahinter stecken, desto weniger bereit sind wir, auf das Produkt zu verzichten. Gerade bei Kinder, die das Spielzeug haben wollen, und sonst keines, ist das zu beobachten. Oder wenn wir Erwachsenen uns etwas sehr wünschen.
Sind diese Emotionen weniger stark kommt folgendes ins Spiel, was in der Studie:

The Attribute Carryover Effect: What The “Runner-Up” Option Tells Us About Consumer Choice Processes
 http://www.jcr-admin.org/files/pressreleases/071311191441_Bolandrelease.pdf
 bzw http://phys.org/news/2011-07-choice-isnt-dont-consumers-obvious.html
analysiert wurde
Erschienen ist die Studie Journal of Consumer research
https://www.jcr-admin.org/forthcoming.php?issue=46
the carryover effect oder auf gut Deutsch die Verschleppungswirkung.
Vom Prinzip ist damit gemeint, dass man, wenn man das entsprechende Produkt nicht bekommt, was man eigentlich haben will, und dann mehrere Optionen hat, man das aussucht, was sie Unterscheidet.
In dem Bsp ging es um Füller. Anstelle das sie dann den nächten besten Füller, mit den gleichen Eigenschaften auswählten, revidierten sie ihre Meinung, und nahmen einen Füller mit einer anderen Tintenfarbe. Wobei die Farbe der Tinte, sie vorher nicht bei ihrer Auswahl des Originalproduktes interessierte. Interessant oder?


Aber nun kommen wir mal zu einem anderen interesanten Aspekt.
Das Problem-Lösungsparadox der Kreativität oder in Englisch The Problem-Solving Paradox of Creativity
Man sitzt vor einem Problem. Nur eine Lösung will einen nicht einfallen. Man ist so konzentriert, und dann später frustiert, nur der Lösung ist man dadurch nicht näher gekommen. Denn erzwingen kann man das nicht, wie es im Buch
Creativity:
Flow and the Psychology of Discovery and Invention
http://books.google.de/books/about/Creativity.html?id=aci_Ea4c6woC&redir_esc=y
beschrieben ist. Näher erläutert auch in dem Artikel:
http://www.creativitypost.com/create/the_problem_solving_paradox_of_creativity
Der beste Rat den man jemanden da geben kann:
“If you want to solve a problem, don’t sit down and try to solve it,”
Wie der Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi sagte, der die Studie schrieb.. 
For example, we might think that a new bike by Mercedes must be good because Mercedes is a good brand and ignore its actual features.

Read more at: http://phys.org/news/2012-09-money-impact-consumer-decision-making.html#jCp
For example, we might think that a new bike by Mercedes must be good because Mercedes is a good brand and ignore its actual features.

Read more at: http://phys.org/news/2012-09-money-impact-consumer-decision-making.html#jCp
For example, we might think that a new bike by Mercedes must be good because Mercedes is a good brand and ignore its actual features.

Read more at: http://phys.org/news/2012-09-money-impact-consumer-decision-making.html#jCp
For example, we might think that a new bike by Mercedes must be good because Mercedes is a good brand and ignore its actual features.

Read more at: http://phys.org/news/2012-09-money-impact-consumer-decision-making.html#jCp