Freitag, 7. September 2012

Psychologie der Worte - Oder warum dasselbe, nicht dasselbe ist

Beim lesen des Buches Schnelles denken langsames denken, habe ich schon gemerkt, dass man, obwohl man das geiche sagt, ganz andere Reaktionen bekommt. Und auch, dass selbst Leute, die sich mit Statistik auskennen, sich täuschen lassen.
Es gab viele Bsp in dem Buch zu dem Thema.
Nehmen wir mal eins davon.
Medzinier wurde ein Verfahren empfohlen, dass eine Sterblichkeitswahrscheinlichkeit von 10% beinhaltet. Die Mediziner lehnten das Verfahren ab, weil ihnen die Gefahr dabei zu hoch war Die ironie:
Es wurde ihnen das gleiche Verfahren angeboten, und gesagt, dass die Patienten mit dem Verfahren eine 90%ige Überlebenschance hätten. Nun ratet mal wie sie diesmal reagierten?
Richtig sie akzeptierten das Verfahren..
Nun werdet ihr schnell gemerkt haben, dass eine 10% ige Wahrscheinichkeit eines Todes, und eine 90%ige Überlebenschance ein und dieselbe Sache sind. Aber wie man es formiliert, hat dagegen eine Große Wirkung. Interessant, dass auch die Mediziner, die sich ja mit sowas auskennen, auf die Sache rein gefallen sind. Wir werden tag täglich damit konfrontiert.

Aber es kann auch in anderen Dingen erfolgen.
Es macht nämlich auch einen Unterschied, wie Gesetze formuliert sind.
Bei Organspende als Bsp gibt es 2 Arten der herangehensweise.
Staaten wie Deutschland sagen:
Organspende ist Freiwillig.
Dh jeder muss einen Organspendeausweis ausfüllen, und damit signailisieren, dass er es tun will.
In anderen Staaten ist es auch Freiwillig, nur gehen die anders damit um.
Hier ist jeder Organspender, der nicht ein Formular ausfüllt, damit er kein Organspender sein will. In beiden Fälle ist es freiwillig. Nur das man eben unterschiedlich ran geht. Interessanterweise macht das aber einen gewaltigen Unterschied. In Deutschland ist die Organgspende bereitschaft gering, da es schon einen Aufwand darstellt, den viele nicht machen, dass Formular auszufüllen. In den anderen Ländern ist es aber signifikant höher!
Stellt sich die Frage warum?
Da jeder, der nicht Spenden will, das signalisieren kann, in dem er, wie in Deutschland ein Formular ausfüllt, muss es eine psychologische Komponente geben.
Und welche der Herangehensweisen macht mehr Sinn?
Ist es zwang vom Staat, wenn der jeden zum Spender macht, der kein Formular ausfüllt? Ist es freiwillig, wenn der Staat davon ausgeht, dass jeder der Spenden will ein formular ausfüllt?
Genau genommen ist es immer freiwillig. Aber es hat gravierende Wirkungsunterschiede.

Über solche Dinge kann man schon schmunzeln, und offen gesagt, ist es faszinierend, wie wir Menschen manchmal so ticken..

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