Montag, 1. Oktober 2012

Komplexität und Emergenz - Entscheidungsmüdigkeit, Informations Bias und Mustererkennung

Einer der großen Probleme mit Komplexität ist. dass sie uns überfordert und zu vielen Fehlern führt. Ich habe ja nun Rolf Dobellis Buch. Ironischerweise nicht das, was ich ursprünglich wollte, nämlich die Kunst des klaren Denkens, sondern sein neustes. Die Fortsetzung "Die Kunst des klugen Handelns". Hier zeigt er quasi in Fortsetzung seines Werkes, weitere 52 Denkfehler auf.
Nur passt das zu dem Themengebiet, dass ich im gestrigen Artikel angerissen habe.
Unsere Problem mit Zufall, Emergenz und Komplexität.

Aber mal der Reihe nach.
Ein Abschnitt lautete Folgendermassen:
"Hast du einen Feind, gib ihm Informationen!"
Je mehr Informationen man hat, desto mehr kann man in Ihnen ersticken.
Bessere Entscheidungen trifft man dadurch nicht, sondern eher im Gegenteil.
1.) ist es ungemein Schwierig und Aufwendig die Informationen auszuwerten und aufzuarbeiten.
Dies machte er an einem Bsp. deutlich.
Er wollte die Nacht in einem Hotel verbringen. Dafür suchte er 5 Hotels raus und entschied sich spontan für eines von Ihnen. Da er aber seinem Bauchgefühl nicht traute, recherchierte er im Internet, las Blogs und Empfehlungen von Hotelgästen.
Nach 2 Stunden intensiver Recherche landet er bei dem selben Hotel, was ihm schon sein Bauchgefühl sagte, hatte aber den enormen Aufwand an Zeit und Recherche investiert.
Ein weiteres Beispiel das er anführt, war die genauste Karte der Welt. Man wollte die Region so genau wie möglich abblden und landet dabei unverhofft beim Massstab 1:1. Man erkennt also, dass ein mehr an Informationen, nicht unbedingt immer ein mehr an besseren Entscheidungen bedeutet.


2.) Kommt es bei einem mehr an Informationen zu einer weiteren Heuristik. Die der Mustererkennung. Unser Gehirn, bzw unser Denken, kommt mit dem Faktor Zufall nicht klar. Wir versuchen in allem ein Muster zu erkenen, egal wie dämlich, und gefährlich das sein kann. Er machte es an einem weiteren Beispiel deutlich. Ein Freund hatte an der Börsen eine vermeintlich Gesetzmäßigkeit entdeckt. Wenn die Börse steigt, und das Öl, steigt auch Gold. Er war so versessen in sein Muster und bekam da Anfangs auch recht, dass er immer größere Summe investiert und dann sein gesamtes Erspartes verlor. Aber es geht auch pofaner. Kennt ihr noch das Bild vom Mars, dass die Viking Sonde schoß?





 
Es war die Sensation 1976. Nun weiß man von Aufnahmen aus 2001, dass es sich bei diesem Gesicht um eine Optische Täuschung handelte. Aber unser Verstand wollte darin Muster erkennen, auch wenn es sich um Zufall handelte.
Bei besserer Auflösung sah es dann 2001 so aus
Also nur eine Felsformation.
Und so geht es uns auch in Emergenten Systemen.
Wo der Zufall regiert, wollen wir nicht an Zufall glauben.
Einer der witzigen Momente kann da auch im realen kommen.
oxxxoxxxoxxoooxooxxoo
Würdet ihr dort eine Gesetzmäßigkeit entdecken?
Wenn ja, dann seit ihr auf dem Holzweg, den die gibt es nicht.
Es war Teil eines Experiments zum Thema Zufall und Mustererkennung, oder in englischen: Clustering Illusion.

Und nun kommen wir u einem Phänomen, dass man als die Entscheidungsermüdung kennt. Entscheiden ist anstregend. Wir können nur eine gewisse Zeit viel und häufig entscheiden, dannach sind wir ausgelaugt und müde, und treffen dann keine Entscheidungen mehr, sondern beharren auf dem Statusquo.
Ihr erinnert euch vielleicht an die Richter, die kurz nach dem Frühstück bessere Entscheidungen trafen, als kurz vor dem Mittag, wo sie alles ablehnten?
Das hat mit der Entscheidungsermüdung zu tun. Und das trifft auf jeden Menschen zu.
Nun könnt ihr euch vielleicht auch denken, warum man seinen Feind viele Infromationen gehen sollte.
Weil sie ihn ermüden, und in die Irre führen können.

Emergenz bzw Emergente Systeme haben genau das Problem.
Sie sind Komplex, Zufällig, führen uns in die Irre, und sind für uns nur schwer greifbar. Das weiße Rauschen des Zufalls schwingt in Ihnen mit.
Und Zufall mögen wir garnicht..

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