Mittwoch, 24. Oktober 2012

Moral. Leistung und Kaufentscheidungen

Eigentlich hätte ich den Artikel auch böser nennen können und zwar von Hitler Pullover, Saddam Gläsern, und Lance Armstrong, aber dann entschied ich mich doch anders. Aber dazu gleich mehr.

Auf Physorg habe ich eben einen Artikel gefunden, der doch ziemlich interessant ist.
"Would you buy a product endorsed by Lance Armstrong?"
http://phys.org/news/2012-10-product-endorsed-lance-armstrong.html
Nun ist die Studie vor dem gestrigen Urteil entstanden.
Dort hatte er noch seine Titel. Und so ist der Grundtenor schon ein anderer.
Im Artikel heißt es ja:

It's much easier for consumers to justify continued support of a celebrity or politician disgraced by scandal when they separate moral judgments about a public figure from assessments of their professional performance

Read more at: http://phys.org/news/2012-10-product-endorsed-lance-armstrong.html#jCp
It's much easier for consumers to justify continued support of a celebrity or politician disgraced by scandal when they separate moral judgments about a public figure from assessments of their professional performance
Es ist viel einfacher für den Verbraucher anhaltende Unterstützung eines Prominenten oder Politiker von Skandalen blamiert zu rechtfertigen, wenn sie moralische Urteile über eine Person des öffentlichen Lebens aus den Einschätzungen ihrer beruflichen Leistungsfähigkeit zu trennen
Nun da die Frage mit seiner Leistung geklärt ist, bleibt nur noch sein Kampf gegen den Krebs, und sein Einsatz für Krebsstiftung übrig.
Dennoch ist die Frage interessant.
Würde oder würde man nicht Produkte kaufen, die von Armstrong beworben werden?
Sollte man überhaupt einen Unterschied zwischen Leistung und Moral machen?
Wie schwer wiegt ein Skandal, eine Verfehlung?

Das wir Menschen uns unbewusst durch sowas eh leiten lassen, zeige ich an hand zweier Beispiele auf, die ich aus dem Buch: "Die Kunst des klugen Handelns!" entnehme.
Dort geht es um die sogenannte Berühungsheuristik.
Nun denken wir ja eigentlich, dass wir Aufgeklärt, und Rational sind und nicht mehr an Mythen glauben. Das das nur zum Teil stimmt, werde ich gleich aufzeigen.
Ich zeige euch einen 0815 Pullover der alt aussieht, aber frisch gewaschen ist. Und gebe ihn euch zum Anprobieren. Er kratzt vielleicht ein bisschen, aber sonst ist er bequem. Wie würdet ihr wohl reagieren, wenn ich euch dann sage, dass der Pullover Hitler gehörte? Ups.. das wäre dann richtig böse, oder? Würdet ihr ihn dann noch in ruhe tragen können, mit diesem Wissen?
Was unterscheidet diese Info, vom Tragegefühl?
Die moralische Komponente...
Das gleiche würde wohl passieren, wenn ich euch Wein in sehr teueren Gläsern ausschenken würde, ihr daraus trinkt, und dann im nachhinein sagen würde, dass die Gläser Saddam Hussein gehörten, oder? Diese beiden Beispiele brachte Rolf Dobelli in seinem Buch (Seite 13 ff ) als Berührungsdenkfehler.
So ähnlich ist es auch hier.

Was macht den Unterschied aus.
Die moralische Komponente.
Wir haben ein Wertesystem als Menschen. Und auch dieses Wertesystem spielt bei unseren Kaufentscheidungen eine Rolle. Wissen wir nichts von den Verfehlungen unserer Stars, Politiker und sehen sie Positiv, dann ziehen sie uns an.
Wir wollen das Shirt unserer Nationalmannschaft tragen, weil wir dann denken, dass sich ihre Leistung auf uns überträgt, und natürlich signalisieren wir damit ein Zusammengehörigkeitsgefühl mit unseren Stars, Mannschaft usw
Begehen dann die Stars Verfehlungen, und verstoßen gegen unsere moralischen Vorstellungen kommen wir in ein Dillema. Wissen ist in dem Kontext das ausschlaggebende und beeinflußt uns dann auf die eine oder andere Weise.

Ziemlich Interessant oder?


It's much easier for consumers to justify continued support of a celebrity or politician disgraced by scandal when they separate moral judgments about a public figure from assessments of their professional performance,

Read more at: http://phys.org/news/2012-10-product-endorsed-lance-armstrong.html#jCp

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